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Der Tigerpython

Der Tigerpython (Python molurus)

Der Tigerpython (Python molurus) gehört der Gattung der sogenannten Eigentlichen Pythons an. Es gibt zwei Unterarten, für die seit einiger Zeit auch der Artstatus diskutiert wird:

  • der helle Tigerpython (Python molurus) und
  • der dunkle Tigerpython (P. m. bivittatus)

Letzterer ist mit einer Länge von über 5 Metern eine der größten Schlangen der Welt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Wie sieht der Tigerpython aus?
  2. Wo lebt die Schlange?
  3. Wovon ernährt sich der Tigerpython?
  4. Wie pflanzt sich der Tigerpython fort?
  5. Welche Feinde hat der Tigerpython?
  6. Gefährdung und Schutzmaßnahmen
  7. Wie verhält sich der Tigerpython gegenüber Menschen?

Wie sieht der Tigerpython aus?

Der Tigerpython wird durchschnittlich 3 bis 4 Meter lang, einige Tiere sogar mehr als 7 Meter. Hierbei kann er bis zu 130 Kilogramm wiegen. Männliche Tigerpythons sind in der Regel etwas kleiner als weibliche. Erstere lassen sich an den vergrößerten Aftersporen erkennen. Der Tigerpython ist eine sehr kräftige und muskulöse Schlange. Der etwas dreieckige Kopf setzt sich zumeist deutlich von dem restlichen Körper ab. Die Grundfarbe des Tigerpython ist hellbraun bis braun und zumeist mit Mustern durchzogen. Immer Mal wieder werden sogenannte Albinos und gelbe Exemplare geboren.

Diese Tiere können in der freien Natur allerdings nur schwer überleben, da sie über keine Tarnung verfügen. Die Bauchseite der Tigerpython hat eine cremefarbene Färbung und zwischen der Nase und den Augen befindet sich ein brauner Streifen. Durch diesen lassen sich die Tiere sehr einfach identifizieren. Dadurch, dass die Augen seitlich am Kopf angebracht sind, hat der Tigerpython ein relativ großes Sehfeld von über 135 Grad. Dennoch sind der Geruchssinn, der Temperatursinn und der sogenannte nasovomerale Sinn (Jacobsonsches Organ) deutlich besser entwickelt.

Wie auch die sogenannte Grubenotter (Crotalinae) kann auch der Tigerpython Infrarotstrahlungen von Wärmequellen wahrnehmen. So lassen sich zum Beispiel unterschiedliche warmblütige Säugetiere oder Vögel erkennen. Die verschiedenen Sinnesorgane befinden sich auf den Kopfschilden der Schlangen. Hier sind auch spezielle Rezeptoren vorhanden, mit denen der Tigerpython Temperaturunterschiede ab 0,003 Grad Celsius erkennen kann.

Wo lebt die Schlange?

Der Tigerpython kommt vorwiegend in folgenden Ländern vor:

  • Indien
  • Myanmar
  • Bangladesch
  • Pakistan
  • Südchina (insbesondere Sichuan)
  • Indonesien
  • Sri-Lanka

Zumeist lebt er in Feuchtgebieten, Feuchtwäldern, tropischen oder subtropischen Regenwäldern, grasartigen Sümpfen und Feuchtsavannen, also immer in der Nähe eines Gewässers. Während ihrer Ruhephase halten sich die Schlangen zumeist in dichter Vegetation auf.

Wovon ernährt sich der Tigerpython?

Der Tigerpython frisst eigentlich alles, was er fangen kann. Hierzu gehören:

  • Säugetiere (Mammalia)
  • Nagetiere (Rodentia)
  • Vögel (Aves)
  • Amphibien (Amphibia)
  • Reptilien (Reptilia)

Die unterschiedlichen Beutetiere werden über den empfindlichen Geruchssinn und über das sogenannte Jacobsonsche Organ (nasovomeraler Sinn) geortet. Bei der Tigerpython handelt es sich um einen sogenannten Ansitzjäger. Er liegt zusammengerollt auf dem Boden und wartet auf seine Beute. Trotz seines schweren und massigen Körpers kann er sehr schnell zustoßen. Die Beute wird erwürgt und dann mit dem Kopf voran komplett verschlungen. Einige Unterarten fressen kurze Zeit vor der sogenannten Winterruhe nichts mehr.

Wie pflanzt sich der Tigerpython fort?

Der Tigerpython hat mit ungefähr zwei bis drei Jahren die Geschlechtsreife erreicht. Die Paarung selbst findet zumeist im Frühjahr statt. Eigentlich ist der Tigerpython ein Einzelgänger und niemals mit Artgenossen unterwegs. Lediglich zur Paarungszeit treffen sich die Geschlechter und gehen anschließend wieder getrennte Wege. Mit dem oben erwähnten Jacobsonschen Organ erkennen sie sich gegenseitig. Der potenzielle Partner wird umschlungen und auf diese Weise umworben. Zumeist legt das Männchen seinen Kopf auf den Rücken des Weibchens, um sie zur Paarung zu animieren. Die eigentliche Kopulation kann, je nach Art, einige wenige Minuten oder auch eine halbe Stunde dauern.

Das Tigerpython-Weibchen ist drei bis vier Monate trächtig und legt nach dieser Zeit zwischen 30 und 50 Eier, ausgewachsene Exemplare sogar bis 100 Eier. Sie wacht circa 60 bis 90 Tage über ihr Gelege und umwickelt es mit ihrem Körper. Durch Muskelkontraktion entsteht Wärme, die für die Inkubation notwendig ist. In dieser Zeit nimmt das Tigerpython-Weibchen keine Nahrung zu sich. Wenn die Jungschlangen schlüpfen, sind sie sofort auf sich alleine gestellt. Tigerpythons können bis zu 30 Jahre alt werden.

Welche Feinde hat der Tigerpython?

Der Mensch gehört zu den größten Feinden der Tigerpython. Zudem lauern, vor allem in seiner Jugend, einige weitere Gefahren auf ihn, wie zum Beispiel:

  • Königskobras
  • Indische Mungos
  • Raubkatzen wie Tiger oder Leoparden
  • einige Greifvögel (wie zum Beispiel der Schwarzmilan)

Zudem gibt es einige Nesträuber wie den sogenannten Bengalenwaran (Varanus bengalensis).

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Großflächiges Kahlschlagen von Wäldern, Waldbrände und sogenannte Bodenerosionen werden mehr und mehr zum Problem für die Schlangen. Und auch die ständig zunehmende Bevölkerung und die damit verbundene Ausdehnung der Landwirtschaft schränken den natürlichen Lebensraum der Tigerpython immer weiter ein. Das alles führt im schlimmsten Fall zur Ausrottung einzelner Populationen.

In Pakistan wurde er im Jahr 1990 für bedroht erklärt. In Nepal ist er lediglich in dem Chitwan-Nationalpark noch häufig anzutreffen und in Sri Lanka ist sein Lebensraum auf den noch unberührten Dschungel eingeschränkt. Der Helle Tigerpython wird in dem sogenannten Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen im Anhang I als unmittelbar bedroht eingestuft und darf aus diesem Grund nicht mehr gehandelt werden.

Wie verhält sich der Tigerpython gegenüber Menschen?

Grundsätzlich sind wild lebende Tigerpythons nicht aggressiv. Werden sie von Menschen oder anderen Tieren gestört, zischen sie, flüchten oder verstecken sich. Wenn dies keinen Erfolg bringt, versuchen sie sich durch kräftige und sehr schmerzhafte Abwehrbisse zu verteidigen. Allerdings sind die wenigsten Tiere schnell reizbar und eher auf Verteidigung bedacht. Dennoch soll es immer Mal wieder zu Zwischenfällen mit Menschen gekommen sein.

Vor allem Babys und kleine Kinder waren die Opfer der Schlangen. Allerdings gibt es hierzu keine seriösen Beweise. In Amerika soll es zu Todesfällen mit Tigerpythons gekommen sein, die als Haustiere gehalten wurden und dabei Menschen erwürgt haben. In den meisten Fällen war die Ursache ein fahrlässiger Umgang mit den durchaus gefährlichen Tieren, die den Halter als Beute ansahen.

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