Die Blindschleiche (Anguis fragilis)
Der lateinische Name ist irreführend, ihr deutscher Name sorgt für Verwirrung und beim Aussehen besteht eine hohe Verwechselungsgefahr. Die Blindschleiche kann als Grenzgänger zwischen den Arten bezeichnet werden, da Ihr lateinischer Name Anguis fragilis (anguis = Schlange und fragilis = zerbrechlich) und ihr Aussehen auf eine Schlange schließen lassen. Aus dem deutschen Namen Blindschleiche könnte man entnehmen, dass sie blind ist. Da beides nicht stimmt, möchten wir gleich an dieser Stelle klarstellen, was alles nicht für die Blindschleiche gilt:
- Die Blindschleiche ist nicht blind.
- Sie ist nicht giftig.
- Sie ist nicht einmal eine Schlange.
Die Blindschleiche (Anguis fragilis) gehört innerhalb der Familie der Schleichen (Anguidae) der Ordnung der Echsen an. Früher wurde sie auch noch als Haselwurm oder Hartwurm bezeichnet. Ihr wissenschaftlicher Name ist aber nicht nur komplett irreführend, da dieser auf ihre "Zerbrechlichkeit" hindeutet. Der Schwanz der Blindschleiche kann nämlich sehr leicht abbrechen.
Was es sonst noch Wissenswertes über die von der deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde zum Reptil des Jahres 2017 gekürte Blindschleiche zu berichten gibt, erfahren Sie im Folgenden.
Inhaltsverzeichnis
Das äußere Erscheinungsbild der Blindschleiche
Dass die Blindschleiche so oft für eine Schlange gehalten wird, liegt daran, dass die Echse keine Beine und zugleich einen sehr lang gestreckten Körper hat. Sogar Carl von Linné ist diesem Irrtum zunächst aufgesessen, indem er der Blindschleiche einst den lateinischen Namensteil "anguis" für "Schlange" gab.
Die Oberfläche ihrer Haut ist aus glatten, sechseckigen bis runden Hornschuppen zusammengesetzt, die sich gegenseitig in etwa wie Dachziegel überlagern. Dabei unterscheidet sich die Haut der Unter- und Oberseite des Körpers kaum voneinander. Erwachsene Tiere erscheinen in bräunlichen, grauen oder gelblichen Farben. Die Blindschleiche kann völlig zeichnungslos sein oder sie besitzt entlang der Rückenmitte einen dunklen Streifen. Manche Blindschleichen haben sich auch mit blauen Flecken oder Punkten geschmückt. Insgesamt erscheint die Blindschleiche meistens mehr oder weniger glänzend.
Ausgewachsene Tiere können immerhin eine Länge von circa 50 Zentimetern erreichen, normal ist die Spanne zwischen 35 und 45 Zentimetern und neugeborene Blindschleichen erreichen bereits eine Länge von sieben bis zehn Zentimeter. Die Oberseite der Jungtiereist entweder eher gelblich oder silbergrau, wobei deren Mitte durch eine schwarze Linie gekennzeichnet ist, die sich zum Kopf hin zu einem Fleck verbreitert. Ihre Gliedmaßen haben sich in der Tat vollständig zurückgebildet, allerdings zeigen die Embryonen zumindest vorne noch rudimentäre Beinansätze, von denen aber nach der Geburt nichts mehr vorhanden ist. Bei erwachsenen Blindschleichen sind winzige Reste des Schulter- und Beckengürtels direkt an der Wirbelsäule und damit die Existenz von Gliedmaßen bei den Vorfahren nachweisbar.
Das althochdeutsche Wort "plint" bedeutet "blendend", die Rede ist also von einer "blendenden Schleiche", nicht von einer blinden Schleiche. So gesehen hat der Name Blindschleiche wirklich gar nichts mit einer Diagnose zur Sehkraft der Tiere zu tun. Die Echse hat aber ziemlich kleine Augen mit runden Pupillen und mit beweglichen, verschließbaren Lidern. Ihre breite, zweilappige Zunge ist eher kurz und läuft eben nicht, wie bei Schlangen so üblich, in zwei feine Spitzen aus. Dennoch nimmt die Blindschleiche die Geruchsstoffe in der Umgebung durch Züngeln wahr, wobei sie ihr Maul etwas öffnen muss, denn sie besitzt nicht die für Schlangen so typische Oberlippenlücke, wie sie zum Beispiel die Äskulapnatter oder die Aspisviper besitzen.
Die spitzen Zähne sitzen bei der Blindschleiche recht lose und sind nach hinten etwas gekrümmt. Der Unterkiefer trägt 14 bis 16 davon, der Zwischenkiefer beinhaltet sieben bis neun Zähne und im Oberkiefer trägt die Blindschleiche zehn bis zwölf Zähne. Die langsame, etwas steif anmutende Bewegungsweise der Blindschleiche ist nicht so fließend elegant wie bei einer Schlange. Dies ist zugleich, wie auch ihre kleinen Bauchschuppen und ihre verschließbaren, beweglichen Augenlider, ein weiteres gutes Unterscheidungsmerkmal zu den Schlangen. Der Kopf der Echse ist eher klein und relativ hoch.
Der Schwanz der Blindschleiche ist ein wenig länger als der Rumpf des Körpers, wobei der Übergang zwischen beiden Körperteilen kaum merklich ist, und endet als hornige Spitze. Dabei existieren mehrere "Sollbruchstellen", die es ermöglichen, dass das Tier (meistens bei Gefahr) seinen Schwanz leicht abwerfen kann. Es kommt daher durchaus häufig vor, dass man auf eine nicht so ganz vollständige Blindschleiche trifft. Dies liegt daran, dass, anders als bei der Echten Eidechse, der Schwanzabschnitt der Blindschleiche nach einer Autotomie nicht mehr nachwächst. Es bildet sich dann lediglich ein kurzer, halbkugelförmiger Stumpf aus. Es gibt Populationen, bei denen mehr als 50 Prozent der erwachsenen Tiere keinen vollständigen Schwanz mehr besitzen. Der abgestossene Schwanz bewegt sich sogar noch für kurze Zeit weiter, was die Aufmerksamkeit des Angreifers auf sich zieht und der Blindschleiche eine Gelegenheit zur Flucht verschafft.
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Das Verbreitungsgebiet
Die Echse gehört zu den besonders weit verbreiteten Reptilien in Eurasien. Sehr selten oder gar nicht findet man sie allerdings in:
- Russland
- Nord-Skandinavien
- Irland
- Süd-Spanien und Süd-Portugal
- Auf den meisten Mittelmeer-Inseln
Ihr östliches Verbreitungsgebiet reicht bis nach Westsibirien, ans Kaspische Meer und in die nordwestlichen Regionen des Iran. Dagegen kommt die Blindschleiche in ganz Amerika nicht vor, wenngleich Linné im Rahmen seiner wissenschaftlichen Erstbeschreibung irrtümlich Amerika als Herkunftsgebiet seines Typusexemplars angab. Inzwischen wurde dieser Fehler korrigiert und Amerika durch Schweden ersetzt. In Europa gehören die Blindschleichen neben den Zaun- und Bergeidechsen zu den am häufigsten vorkommenden Echsenarten.
Auch hinsichtlich der Höhenlagen sind die Tiere ziemlich flexibel. Man findet sie sowohl im Tiefland als auch in Hochgebirgslagen sogar oberhalb der Baumgrenze. Im Schweizer Kanton Graubünden wird die Blindschleiche bis in Höhen um 2.100 Metern angetroffen, in den österreichischen Alpen sogar bis in 2.400 Meter Höhe.
In Deutschland ist die Blindschleiche das häufigste Reptil und ist überall anzutreffen, gelegentlich sogar auf der Insel Fehmarn. Eine Ausnahme bilden allerdings die sehr küstennahen Marschgebiete und einige Nordseeinseln, wobei die Blindschleiche auf Sylt, Föhr und Amrum sehr wohl bekannt ist. Besonders häufig sind die Tiere in den Waldgebieten der Mittelgebirge anzutreffen.
Der Lebensraum
Eine wichtige Voraussetzung für die Ansiedlung der Blindschleiche ist ein gewisses Mindestmaß an Bodenfeuchtigkeit und eine deckungsreiche Vegetation, die den Tieren Schutz und Unterschlupf gewährt. Alte Baumstümpfe und teilweise abgedeckte Sonnenplätze werden von den Tieren als Lebensraum bevorzugt. So leben die Blindschleichen oftmals in Mooren, auf Waldlichtungen oder an Waldrändern, aber auch gern in Parks und Gärten, dort zum Beispiel im Komposthaufen. An warmen, sonnigen Tagen liegen die Blindschleichen, so wie andere Echsen auch, gern auf einem Stein, wenngleich sie durchaus mit weniger Wärme auskommen als andere Reptilien.
Aufgrund ihrer Flexibilität hinsichtlich ihres Lebensraums, manche Wissenschaftler nennen dies eine "breite ökologische Amplitude", kommt die Blindschleiche sowohl gemeinsam mit Arten eher trockener Lebensräume wie Zauneidechse oder Schlingnatter als auch mit Arten feuchterer Gebiete wie die Kreuzotter oder die Waldeidechse vor.
Die zwei Unterarten der Blindschleiche
Gemäß morphologischer Merkmale wird die Blindschleiche in eine östliche und westliche Unterart eingeteilt. Diese geografische Aufspaltung ist ein Ergebnis der letzten Eiszeit. Bei der westlichen Unterart handelt es sich um die Nominatform "Anguis fragilis fragilis", die östliche Unterart heißt "Anguis fragilis colchica". Die Grenze zwischen diesen beiden Populationen ist eine relativ breite Übergangszone, die von Finnland und das Baltikum über den Karpatenbogen in die ungarische Tiefebene bis hin zum Dinarischen Gebirge verläuft.
Die Blindschleichen aus Deutschland und den angrenzenden Regionen gehören ausschließlich der (ersteren) Nominatform an. Bei der östlichen Unterart ist festzustellen, dass sie besonders viele blau getüpfelte Individuen produziert.
Es gibt auch Blindschleichen auf den Ionischen Inseln sowie auf dem Peloponnes, die einst als weitere Unterart gehandelt wurden, mittlerweile aber als eine eigene Art Anguis cephallonica betrachtet werden. Es ist in der Tat festzustellen, dass die Systematik der Blindschleiche zurzeit noch nicht abschließend geklärt ist.
Eine moderne molekularbiologische Untersuchung geht indes von vier eigenständigen Arten aus: Neben der bisherigen Nominatform Anguis fragilis sensu stricto, Anguis colchica und Anguis cephallonica kommt demnach noch die Art Anguis graeca in Betracht. Darüber hinaus soll auch die östliche Blindschleiche Anguis colchica ihrerseits in zwei Unterarten hinsichtlich ihrer kaukasischen beziehungsweise kaspischen Lebensräume eingeteilt werden.
Ernährung und Lebensweise der Blindschleiche
Wenn im März und April die Sonne höher steht, verlassen die vielen Blindschleichen die Winterquartiere. Ihre Nahrung besteht im Wesentlichen (circa 90 Prozent) aus Regenwürmern und Nacktschnecken. An dieser Stelle ist nun auch gut zu verstehen, warum die Blindschleiche etwas feuchtere Böden bevorzugt, denn dies sind bekanntlich genau die richtigen Orte für Regenwürmer und Nacktschnecken. Um diese etwas schlüpfrige Nahrung gut festhalten zu können, sind die Zähne der Blindschleiche etwas nach hinten gekrümmt.
Ebenfalls gerne werden Ackerschnecken vertilgt, aber auch die Große Wegschnecke (wenn die Tiere nicht zu groß sind) gehört zum bevorzugten Beutetier. Weiterhin gehören die folgenden Insekten zum Speiseplan der Blindschleiche:
- Asseln und Saftkugler
- Heuschrecken
- Käfer und deren Larven
- Blattläuse
- Zikaden
- Ameisen
- Spinnen
- Schmetterlingslarven
Die Sehfähigkeit der Blindschleiche ist einzig durch ihre Farbenblindheit eingeschränkt. Dafür sind ihre Geruchs- und Tastsinne umso besser ausgeprägt. So werden ihre Beutetiere mit den Kiefern gepackt, um sie dann langsam im ganzen Stück zu verschlingen. Bei ihrem "Genuss" beeilt sie sich wirklich nicht, denn schon die Mahlzeit eines größeren Regenwurms kann durchaus eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.
Nahrung nimmt die Blindschleiche aber nur in der wärmeren Jahreszeit von Mai bis August auf, meistens während der Dämmerung. An dunkleren, regnerischen Tagen ist die Blindschleiche auch tagsüber aktiv. Die restliche Zeit hält sie sich oftmals gemeinsam mit anderen Artgenossen (in Einzelfällen können das dann mehr als 100 Tiere sein) beziehungsweise Reptilien in trockenen Erdlöchern, die sie zuweilen selbst bohrt, oder in Felsspalten auf. Im Winter kann die Blindschleiche in ihrem sicheren Versteck in eine Art Kältestarre verfallen. Dazu bohrt sie sich einen unterirdischen Gang von bis zu einem Meter Länge, den sie nach außen hin mit Erde oder Moos verschließt.
Im Falle der "Wohngemeinschaften" findet man die älteren Tiere meistens etwas weiter unten vor, während sich Jungtiere, die offenbar später dazu stoßen, mehr in der Nähe des Eingangs aufhalten. Es kommt sogar vor, dass die Blindschleiche ihre Winterruhe gemeinsam mit ihren Fressfeinden wie Schlangen verbringt. In Mitteleuropa verabschieden sich die Blindschleichen in der Regel im Laufe des Oktobers in den Winterschlaf.
Die Fortpflanzung der Blindschleichen
Die Paarungszeit fällt in Mitteleuropa in den Zeitraum von Ende April bis Juni. Über lebend gebärende Schlangen ist bekannt, dass sie sich nur jedes zweite Jahr fortpflanzen, so verhält es sich auch bei den Blindschleichen. Zwar sind die weiblichen Tiere meistens in der Überzahl, dennoch ringen die Männchen bei ihren sogenannten Kommentkämpfen heftig um deren Gunst. Dabei beißen sich Kontrahenten und schlingen sich gegenseitig fest umeinander.
Die Paarung zeichnet sich dann nicht gerade durch Zärtlichkeit aus, denn das Männchen beißt dem Weibchen in den Nacken oder gar in den Kopf, um seinen Hemipenis in die weibliche Kloake einzuführen. Auch für die Kopulation nehmen sich die Tiere viel Zeit, denn das Prozedere kann einige Stunden andauern. Gerade die Weibchen können zuweilen gar nicht genug davon bekommen, denn sie paaren sich später durchaus gern noch mit anderen Männchen.
Die Tragzeit beträgt zwischen 11 und 14 Wochen. Ab Mitte Juli bis ungefähr Anfang September bringen die Weibchen in der Regel acht bis zwölf Junge zur Welt. Die beobachteten Extremwerte liegen im Minimum bei nur zwei Jungen, im Maximum sogar bei 28. Bei der Geburt werden die sieben bis zehn Zentimeter langen Jungtiere von einer fast transparenten, sehr dünnen Eihülle umgeben, die sie aber im Zuge der sogenannten Ovoviviparie sofort selbst durchstoßen. In diesem Moment wiegen die Tiere kaum ein Gramm und haben noch einen Dotterrest.
Vor der ersten Überwinterung wachsen junge Blindschleichen kaum noch. Erst im darauf folgenden Jahr legen sie an Gewicht und Länge deutlich zu. Geschlechtsreif werden die Tiere im Alter zwischen drei und fünf Jahren, wenn sie eine Länge von 12,5 bis 25 Zentimetern erreicht haben. In wachstumsintensiven Jahren häuten sich die Tiere während ihrer aktiven Zeit bis zu vier Mal. Dies geschieht, indem die alte Oberschicht der Haut von vorne ausgehend zu Wülsten zusammengeschoben und nach hinten hin abgestreift wird. Auch dafür nehmen sich die Tiere wieder Zeit, denn so eine Häutung kann manchmal mehr als zwei Wochen dauern.
In Gefangenschaft wurden Blindschleichen nachweislich um die 50 Jahre alt. In der freien Natur sind es ihre vielen Fressfeinde, aber auch anthropogene Gefahren wie der Straßenverkehr, die den Tieren ein langes Leben eher verwehren.
Die Feinde der Blindschleiche
Das Tier wird durch viele Fressfeinde bedroht, dazu gehören bei den Schlangen besonders die Schlingnatter. Aber auch bei verschiedenen Säugetieren steht die Blindschleiche hoch im Kurs:
- Füchse
- Marder
- Dachse
- Hermeline
- Igel
- Wildschweine
- Hunde und Katzen
Darüber hinaus sind es ungefähr 25 Vogelarten, die der Blindschleiche nachstellen, zum Beispiel:
- Mäusebussard
- Weißstorch
- Rabenkrähe
Die Jungtiere sind besonders bedroht, da sie zusätzlich auch noch durch folgende Fressfeinde angegriffen werden:
- Drosseln
- Stare
- Spitzmäuse
- Große Laufkäfer
- Erdkröten
- Eidechsen
- Hühner
- Junge Schlangen
In Bedrängnis geraten windet sich die Blindschleiche oftmals unter Ausscheidung von Harn und Kot hin und her, wobei sie nur selten versucht, ihren Angreifer zu beißen. Dass auch der Mensch (eigentlich ungewollt) zu ihren indirekten Feinden gehört, wurde oben schon dadurch angedeutet, dass unsere Haustiere gern der Blindschleiche nachstellen. Darüber hinaus betreiben wir bekanntlich, unter Einsatz schwerer Maschinen, intensive Forst- und Landwirtschaft, was den Lebensraum der Blindschleiche immer weiter drastisch einschränkt. Auch die Verwendung von Pestiziden oder das Auslegen von Schneckengiften tötet jedes Jahr (nicht nur) viele Blindschleichen.
Über die Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Die Blindschleiche gehört zu den Kulturfolgern, weil sie von den Veränderungen der Landschaft durch den Menschen durchaus profitiert. Auf der anderen Seite erleidet die Blindschleiche, wie oben bereits erwähnt, durch
- intensive Land- und Forstwirtschaft,
- Flurbereinigungen,
- Flächenentwässerung,
- Straßenverkehr,
- Siedlungs- und Straßenbau,
- Rekultivierungsmaßnahmen in ehemaligen Tagebauen oder
- das Mähen von Randstreifen und Wiesen (Kreiselmäher)
herbe Verluste in ihren Populationen. Im Übrigen hat in den letzten Jahrzehnten der Fahrradverkehr stark zugenommen. Dies hat durchaus ernsthafte Folgen für die Blindschleichen, die immer häufiger auf Waldwegen von Fahrrädern überfahren werden.
Aber trotz dieses immensen Gefahrenspektrums gilt die Blindschleiche in Deutschland und den angrenzenden Regionen als ungefährdet. Dennoch untersteht sie dem Natur- und Artenschutz, das heißt, sie darf weder verletzt noch eingefangen werden. Dazu gehört auch das (scherzhafte) Festhalten am Schwanz, was die Tiere unmittelbar und nachhaltig verstümmelt.
Jeder kann einen Beitrag zur Arterhaltung leisten
Sie können zum Beispiel dafür sorgen, dass die Blindschleiche einen geeigneten Lebensraum in Ihrem Garten findet. Unter "geeignet" verstehen die Tiere:
- Unordentliche Holzstapel mit vielen Hohlräumen
- Große, flache Steine
- Trockenmauern
- Komposthaufen
- Trockene Heuhaufen aus gemähtem Gras (möglichst mit einer Plane abdecken)
Natürlich muss die Blindschleiche auch trinken, daher unterstützen Sie sie mit einer Wasserstelle oder mit einem kleinen Teich.
- Kreuzotter - Giftige Schlange aus der Familie der Vipern
- Ringelnatter - Ungiftige Wasserschlange
- Äskulapnatter - Ungiftige Land- und Kletterschlange
- Aspisviper - Zweite giftige Schlange in Deutschland
- Schlingnatter - Ungiftige Landschlange in Deutschland
- Würfelnatter - Ungiftige Wasserschlange aus der Familie der Nattern